Das Programm zur Gründung einer allgemeinen Hausbaugesellschaft von Walter Gropius
Die von im Briefwechsel genannte Broschüre (WG17 vom 25. Juli 1910) meint das 1910 verfasste (), das eine frühe Befassung mit der Fertigteilbauweise im Wohnungsbau darstellte.
Im Büro von gewann Einblick in die umfassenden Aufgaben für die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft (AEG) und die daraus resultierenden Theorien seines Lehrers über Kunst und Technik. Dadurch angeregt versuchte sich in seinem von 1910 an der Idee industriell vorfabrizierter Bauteile, die in kürzester Zeit, unter maximaler Ausnutzung von Material und Raum, flexibel und günstig im Sinne eines Fertighauses installiert werden könnten. Er war dabei nicht der erste, der sich dieser Idee widmete, gehörte jedoch zu den ersten Architekten, die in der Fertigteilbauweise auch eine künstlerische Aufgabe erkannten (s. , S. 65). Die Thematik des modularen und vorgefertigten Bauens sollte bis in seine Bauhaus-Zeit und weit darüber hinaus begleiten. Das selbst ist in drei verschiedenen Fassungen im überliefert, wobei aus einer handschriftlichen Notiz von auf einem der Typoskripte (GS 20, Mappe 3) hervorgeht, dass er das im April 1910 dem Unternehmer der AEG, angeboten hatte, offensichtlich erfolglos.
In den Briefentwürfen von an wird deutlich, dass das ursprünglich durch Impulse von entstand, also noch während seiner Beschäftigung in dessen Büro: Ich erzählte Dir doch, daß Behrens den allerersten Anlaß [!] dazu gab und mir im Laufe der Jahre manchen wertvollen Wink dafür gab (WG17 vom 25. Juli 1910). Aus diesem Entwurf geht des Weiteren hervor, dass sich nach seiner Kündigung bei im März 1910 nicht mehr an seinen Lehrer gebunden fühlte und das nun alleine umsetzen wollte. Offensichtlich erhoffte sich beruflichen Erfolg von seinem , äußerte gegenüber aber auch Zweifel bezüglich seines ehemaligen Mentors: Heute habe ich keinen Wunsch mehr große Rücksichten […] \auf/ ihn […] \zu nehmen/. Es ist mir aber doch ein peinlicher Gedanke gerade diesem wenig skrupellosen Charakter gegenüber irgend eine Pflicht zu unterlassen […] Was rätst Du mir [?] (WG17). Wie seine kunsttheoretische (, s. auch den Themenkommentar Über das Wesen des verschiedenen Kunstwollens im Orient und Okzident) brachte auch sein mit zur Kur nach Tobelbad und übergab es an . Sie leitete seine Broschüre an ihren Stiefvater weiter, der in Wiener Architekturkreisen bestens vernetzt war (s. AM9 vom 28. Juli 1910). Dessen heute nicht mehr erhaltene Antwort übermittelte an (s. AM9), äußerte sich diesbezüglich jedoch nicht wieder in ihren Briefen. In der Folge sollte das auch seinem Freund und Förderer ebenso erfolglos anbieten (s. , Brief an vom 14. Juli 1911, S. 236f. sowie Brief an vom 20. Juli 1911, S. 237f.).